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Spendenaktion 2025
Spendenaktion 2025

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DE75 5855 0130 0000 6400 03 Sparkasse Trier

Bitte als Betreff  „Spende Lebensretter App“ angeben.

22.11.2025

Spendenaktion 2025

Lebensretter APP

Helfen, bevor der Rettungsdienst da ist – das ist die Idee hinter der Lebensretter-App.
Als KG Heuschreck wollen wir dieses wichtige Projekt mit unserer Spendenaktion stärken, denn jede Sekunde kann über Leben und Zukunft entscheiden.

Laut dem deutschen Reanimationsregister werden in Deutschland etwa 55.000 Patienten jährlich nach einem plötzlichen Herz-Kreislaufstillstand durch den Rettungsdienst reanimiert. Nur etwa zehn Prozent der Betroffenen überleben diesen Notfall. Dies liegt vor allem am reanimationsfreien Intervall. Die internationalen Leitlinien für die Reanimation fordern seit 2021, dass bei Notrufen mit Verdacht auf einen Herz-Kreislauf-Stillstand registrierte Ersthelfende über eine Smartphone-App alarmiert werden und dass ein automatisierter externer Defibrillator (AED) zum Einsatz kommt.

Die Stadt Trier und der Landkreis Trier-Saarburg haben sich Anfang 2025 als erste Region in Rheinland-Pfalz dem größten Ersthelfersystem in Deutschland angeschlossen, um die Lücke  zwischen Kollaps und Eintreffen der Rettungsdienste zu schließen. Menschen aus den Gesundheitsberufen, Hilfsorganisationen und Feuerwehren können sich in der App „Region der Lebensretter 3.0“ registrieren und Teil der Rettungskette werden. Weiter werden alle öffentlich zugänglichen AED-Standorte mit GPS-Position in der an das System angebundenen AED-Datenbank registriert. Mit dem App-basierten Ersthelfersystem verfolgen die Projektverantwortlichen das Ziel, den schnellstmöglichen Beginn der Wiederbelebung (Thoraxkompressionen, Beatmung) sowie die frühestmögliche Defibrillation zu erreichen. Der Schlüssel liegt nämlich in der Versorgung am Einsatzort in den ersten 3 bis 10 Minuten. Verpasst man hier die Chance einer unmittelbar suffizienten Primärversorgung, sterben diese Patienten in aller Regel.

Wenn ein Notruf mit Herz-Kreislauf-Stillstand in der Integrierten Leitstelle Trier eingeht, wird vom Einsatzleitsystem neben Rettungswagen und Notarzt automatisch die Aktivierung des Systems „Region der Lebensretter“ vorgeschlagen. Das System prüft nach Aktivierung, ob in der Nähe des Einsatzorts in der App registrierte Helfer verfügbar sind und sendet diesen eine Einsatzanfrage (Voralarm). Mithilfe eines komplexen Alarmierungsalgorithmus geben die Helfer über die App eine Rückmeldung, mit welchem Verkehrsmittel sie den Einsatzort erreichen und ob sie einen AED mit sich führen. Das System berechnet dann für jeden Helfer die individuelle Eintreffzeit. Die beiden Helfer mit der kürzesten Fahrtzeit werden direkt zum Einsatzort geleitet. Ebenso werden zum Zeitpunkt der Alarmierung verfügbare AEDs ermittelt bzw. gesucht. Der dritte Helfer wird über einen AED-Standort zum Einsatzort geleitet. Der vierte Helfer weist am Einsatzort den Rettungsdienst ein. Die neueste Generation des Alarmierungsalgorithmus erzielte in einer Beobachtungsstudie Eintreffzeiten von knapp vier Minuten. Somit kann die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrückt werden. Dies dauert im Schnitt 8 bis 10 Minuten innerstädtisch! Also zu lange, wenn zuvor keine Hilfe an den Patienten kommt.

Aktuell betreut der Regionalbeauftragte Dr. Dirk Nauheimer 907 aktive Helfer im System. Vom 01.11.2024 bis zum 13.10.2025 kam es zu 824 Einsätzen, an denen diese Helfer beteiligt waren. So sind es häufig nicht nur Herz-Kreislauf-Stillstände, sondern weiter auch viele Hilfestellungen, die sie bieten können – wenn es sich mal nicht um eine Reanimation handelt.

Dirk Nauheimer ist Intensivmediziner und Oberarzt am Herzzentrum des Brüderkrankenhaus. Er leitet dort stellvertretend die Sektion Intensivmedizin des Herzzentrums und das Cardiac Arrest Zentrum, eine Spezialeinheit, die sich darauf spezialisiert hat, Patienten nach oder während Herz-Kreislauf-Stillständen zu versorgen. Dieses Zentrum ist seit 2019 eines von etwa 100 zertifizierten Zentren dieser Art bundesweit und behandelt jährlich etwa 100-140 Patienten nach Cardiac Arrest.

Text: Konny Strack

Fotos: Region der Lebensretter

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