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11 Fakten: Die Gründung der KG Heuschreck

11 Fakten über den Heuschreck

1848 – das Jahr der Revolution

25.11.2025

Überall in Europa fordern Menschen Freiheit und Rechte, Studenten diskutieren, Bürger protestieren, Monarchen zittern.
Und in Trier? Da entsteht etwas ganz anderes – eine Karnevalsgesellschaft, die Politik, Humor und Lebensfreude vereint:
die „Gesellschaft zum Verdruß“, später bekannt als KG Heuschreck 1848 e.V.

Die Gründer – Handwerker, Lehrer, Kaufleute – wollten der Welt den Spiegel vorhalten.
Mit scharfer Zunge und spitzer Feder machten sie sich über Autoritäten lustig, sangen Lieder über Beamte, Kirchenvertreter und die „hohe Politik“.
Was heute nach Büttenrede klingt, war damals fast revolutionär.

Ihr Ziel war klar:
Nicht Gewalt, sondern Humor sollte die Menschen aufrütteln.
Nicht Parolen, sondern Pointe.

Die Versammlungen fanden anfangs in Trierer Gasthäusern statt – kleine Bühnen, große Ideen.
Hier entstanden die ersten närrischen Auftritte mit Gesang, Satire und Improvisation.

Bald kannte jeder in Trier den Namen dieser bunt zusammengewürfelten Gesellschaft.
Und obwohl Polizei und Stadtverwaltung misstrauisch beobachteten, was da passierte, ließ man die Narren gewähren – wohl auch, weil sie mit einem Augenzwinkern oft klüger waren als die, über die sie spotteten.

Die Figur des „Heuschreck“ kam erst später dazu – als Symbol für Unangepasstheit und Lebenslust.
Doch schon in diesen frühen Jahren zeigte sich, was den Verein bis heute ausmacht:
Frohsinn, Freiheit, Gemeinschaft und der Mut, Dinge mit Humor zu sagen.

Die „Gesellschaft zum Verdruß“ wurde so zum Urgestein des Trierer Karnevals.
Sie legte den Grundstein für eine Tradition, die über 175 Jahre später noch lebt – mit Musik, Kostüm und Haltung.

„Allen wohl und niemand weh“

– so lautete der Wahlspruch der Gründer.
Er gilt bis heute.

Denn wer über sich selbst lachen kann, hat schon gewonnen.

Text: David Weidert
Fotos/Darstellungen: David Weidert/KI

Quellen: Heuschreck Chronik

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