
11 Fakten über den Heuschreck
Warum ausgerechnet Heuschreck?
02.12.2025
Der Name „Heuschreck“ ist heute ein Synonym für Lebensfreude, Frohsinn und Trierer Karnevalskultur.
Doch ursprünglich war er als Beleidigung gemeint.
In den 1850er-Jahren, als die neu gegründete „Gesellschaft zum Verdruß“ ihre ersten Auftritte hatte, riefen viele Zuschauer entlang der Straßen:
„Diese Narren sind ja wie eine Heuschreckenplage!“
Gemeint war: zu laut, zu bunt, zu frech, zu kritisch.
Aber die Trierer Narren nahmen es mit Humor – und machten den Spott zum Markenzeichen.
Sie sagten:
„Dann sind wir eben die Heuschreck – und stolz drauf!“
Der Name blieb. Und er passte perfekt:
Wie das Tier selbst steht der Heuschreck für Energie, Bewegung, Lebensfreude – und die Fähigkeit, immer wieder aufzuspringen, egal was kommt.
Mit der Zeit wurde der Begriff sogar liebevoll.
Der Verein übernahm die Farben Grün und Gelb, angelehnt an das natürliche Erscheinungsbild der Heuschrecke: grün wie die Hoffnung, gelb wie die Freude.
Sie prägen bis heute Wappen, Fahnen und Kostüme des Vereins.
Das Wappentier wurde zum Symbol für Unabhängigkeit und Unangepasstheit.
Während andere Karnevalsvereine auf Stadtwappen oder Heilige setzten, entschied sich der Heuschreck bewusst für ein Tier, das leichtfüßig, unruhig und immer fröhlich wirkt – so wie die Narren selbst.
Mit der Zeit wurde der Name zum Markenzeichen der Trierer Fastnacht.
Wenn jemand „Heuschreck“ hört, denkt er nicht mehr an Plage, sondern an Tradition, Musik und gute Laune.
Das Schöne daran:
Was als Spott begann, ist heute ein Stück Identität.
Der Heuschreck steht nicht nur für eine Karnevalsgesellschaft, sondern für eine Haltung:
Selbstironie, Lebensfreude und die Kunst, aus Kritik Humor zu machen.
Oder wie es Präsident Walter Mayer später sagte: „Ein Heuschreck ist nie still – und das ist auch gut so!“
Text: David Weidert
Fotos/Darstellungen: David Weidert/KI
Quellen: Heuschreck Chronik